Mittwoch, 24. Dezember 2014

Frohe Weihnachten!

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, ihr habt alle Weihnachtsgeschenke noch rechtzeitig fertig bekommen. Ich habe leider nicht mehr alles geschafft und daher einfach kurzerhand den Stoff, den ich für die Nähprojekte gekauft habe eingepackt - das fertig genähte Geschenk wird dann nach Weihnachten nachgeliefert. :)

In der nächsten Woche wird es hier wieder einen längeren Artikel geben. Ich kann schon verraten, dass es dieses Mal um Klamotten gehen wird. Ich habe mich nämlich das erste Mal an ein Oberteil mit langen Ärmeln gewagt... das Ergebnis seht ihr dann nächste Woche hier.

Macht euch ein paar schöne Feiertage mit euren Liebsten!

Viele Grüße,
Kathrin


Samstag, 20. Dezember 2014

Geschenkidee für Leseratten und Couch-Potatoes

Boah, was für ein Dreckswetter war das heute! Das schrie förmlich nach einem gemütlichen Nachmittag an der Nähmaschine. Und das passte mir auch ganz gut ins Konzept, denn ich habe noch nicht alle Weihnachtsgeschenke zusammen.

Also habe ich die Zeit genutzt, um für meine Oma einen sogenannten Leseknochen zu nähen, mit dem sie es sich in den Wintermonaten auf dem Sofa schön gemütlich machen kann. Und da meine Oma das Internet nur vom Hörensagen kennt, kann ich das auch schon vor Weihnachten gefahrlos hier zeigen. ;)




Falls ihr euch jetzt fragt, was an diesem lustigen Kissen so besonders sein sollt, schaut euch mal diese Grafik zu den verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten an. Gerade für Leute, die ab und zu Rücken- oder Nackenprobleme haben, ist ein Leseknochen eine feine Sache.

Und jetzt zeige ich euch mal, wie ein Leseknochen genäht wird.

Ihr braucht:
- 3 Stücke Stoff, jeweils ca. 50 x 30 cm
- ca. 500g Bastelwatte als Füllung (achtet darauf, dass sie waschbar ist)

Zuerst ladet euch hier die Schablone für den Knochen runter, druckt sie viermal aus und klebt sie in Knochenform an den langen Kanten zusammen. Damit schneidet ihr den Knochen aus euren drei Stoffstücken zu. Ich habe vorher noch ein bisschen Patchworking betrieben. :)



Nehmt zwei der Stücke, legt sie rechts auf rechts und näht dann die obere Hälfte zusammen (in dem Bild mit Stecknadeln markiert).


Die obere Hälfte hochklappen und das dritte Stoffstück rechts auf rechts darauf legen.



Auch hier näht ihr wieder wie oben abgebildet die obere Hälfte zu. Zum Schluss wird die letzte offene Naht zugenäht - Wendeöffnung nicht vergessen! Die sollte ca. 10 cm breit sein und am besten in der Mitte der Naht liegen und NICHT dort, wo am spitzen Ende die drei Stoffstücke aufeinander treffen. Ansonsten wird es nämlich beim Zunähen richtig ätzend...

Nachdem ihr alle Nähte geschlossen habt, könnt ihr das Kissen durch die Wendeöffnung wenden.


Nun muss das Kissen mit der Bastelwatte gefüllt werden - eine langwierige Aufgabe, die mir zugegebenermaßen eher weniger Spaß macht. Um es schnell hinter mich zu bringen, habe ich hektisch so lange Watte in das Kissen gestopft, bis der Stoff an der Wendeöffnung ca. 5 cm weit eingerissen ist... Flicken zwecklos, also kurz schimpfen, tief durchatmen und dann eine Hälfte des Kissens wieder auftrennen. Danach wieder zusammen nähen und mit Ruhe und Geduld den zweiten Füllversuch starten.



Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Watte in so ein Kissen passt... Damit die Füllung gleichmäßiger wird, stopft immer nur kleine Büschel Watte hinein, dreht das Kissen nach jedem Stück und schiebt vorsichtig mit der Hand nach. 

Nachtrag vom 04.02.2015: Statt mit Bastelwatte kann man das Kissen auch mit Dinkelspelz füllen. Dinkelspelz ist als Füllung schön weich, allerdings lässt es sich soweit ich weiß nicht waschen und das Kissen knistert dann außerdem etwas - das kann aber auch sehr beruhigend wirken... ;)



Wenn das Kissen prall genug gefüllt ist, schließt ihr die Wendeöffnung noch mit dem Matratzenstich.



Geschafft! Fertig ist das Geschenk für gemütliche Sofastunden! Ich hoffe, es gefällt meiner Oma und hilft ihr auch bei gelegentlichen Rückenschmerzen.




Liebe Grüße,
Kathrin

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Fotoanleitung & Schablone für Patchwork-Sterne als Tischsets

In der vorletzten Woche habe ich euch ja meine Version der Patchwork-Sterne als Tischsets nach einer Anleitung von "Living At Home" gezeigt. Jetzt kann ich euch endlich auch die bereits angekündigte feineren Wendetischsets aus Baumwollpopeline vorstellen. Die habe ich für meine Schwiegermama genäht und letzte Woche überreicht - daher wollte ich sie vorher hier natürlich noch nicht zeigen, weil dann die Überraschung weg gewesen wäre. :)

Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf die fertigen Sets:




Falls ihr Lust habt, die Sets nach zu nähen, habe ich dazu mal eine Fotoanleitung erstellt.

Das braucht ihr für ein Tischset: 
- 2-3 bunte Stoffe für die Vorderseite (bei 2 Stoffen braucht ihr pro Set ca. 30 x 63 cm pro Stoff)
- Stoff für die Rückseite (pro Set ca. 50 x 50 cm)
- Volumenvlies zum Aufbügeln (pro Set ca. 50 x 50 cm)
- Rückseitenstoff
- zwei bis drei verschiedene Stoffe für die Vorderseite
- passendes Garn
- Schablone für die Rauten
- Lineal und Rollschneider oder Stift und Schere zum Ausschneiden
- Stäbchen zum Wenden

 Los geht's! :)

Zunächst schneidet ihr die sechs Rauten zu. Eine Nahtzugabe von 0,7 cm (Nähfüßchenbreite) ist bereits in der Schablone enthalten. Ich habe die Tischsets nur aus zwei Stoffen genäht, ihr könnt aber auch mehr unterschiedliche Stoffe verwenden.



Dann schnappt ihr euch zwei Rauten, legt sie rechts auf rechts und näht sie an der Seite zusammen. Am besten näht ihr dabei von der äußeren Spitze zur mittleren Spitze. Näht die Naht nicht bis zum Stoffende durch, sondern hört 0,7 cm vor dem Ende auf (Augenmaß reicht!).



Nun nehmt ihr eine dritte Raute, legt sie rechts auf rechts an eine der bereits zusammen genähten Rauten und näht sie wie oben beschrieben an.




 Mit den anderen drei Rauten verfahrt ihr genauso. Dann wird gebügelt und zwar die Nähte der aneinander genähten Rauten jeweils zu einer Seite. Bei unterschiedlich hellen Stoffen bügelt die Zugaben immer zur dunkleren Seite.


Nun wird es etwas knifflig, denn als nächstes werden die beiden Hälften zusammen genäht. Legt dabei die beiden Hälften rechts auf rechts aufeinander und achtet darauf, dass die Spitzen der mittleren Rauten genau aufeinander treffen (Ärgert euch nicht, falls das nicht auf Anhieb klappen sollte. Ich selbst habe einige Sets gebraucht, bis ich den Dreh raus hatte. Und letztendlich ist es halt Handarbeit und man stellt in die Mitte ja auch immer einen Teller drauf...).



Beim Zusammennähen der beiden Hälften ist eine grade Naht wichtig, daher ziehe ich mir nun mit einem Stift und dem Lineal einen Strich entlang, auf dem ich dann nähen kann. Damit nichts verrutsch, steckt ich das dann mit ein paar Nadeln fest und nähe dann genau auf dem Strich entlang.



Im Anschluss werden wieder die Nahtzugaben auseinander gebügelt und überstehende Nahtzugaben abgeschnitten.

Jetzt kommt das Volumenvlies an die Reihe. Legt den Patchwork-Stern dazu mit der linken Seite auf die unebene Seite des Volumenvlieses und schneidet das Vlies mit dem Rollschneider entsprechend zu bzw. malt den Stern mit einem Stift auf und schneidet dann mit der Schere zu. Merkt euch dabei, welche Zacken aufeinander gehören, damit die Teile danach problemlos aufeinander passen.




Dann bügelt ihr den Patchwork-Stern auf das Vlies. Beim Bügeln geht es am besten mit hoher Temparatur und viel Dampf. Das Bügeleisen wird dabei nicht geschoben, sondern aufgedrückt und zwar immer von innen nach außen. Passt auf, dass ihr euch dabei nicht verbrennt!

Nachdem das Vlies aufgebügelt ist, könnt ihr die Rückseite zuschneiden. Legt dazu das Oberteil des Sets mit der rechten Seite auf die rechte Seite des Rückseitenstoffs und schneidet den Stoff mit Rollschneider bzw. Stift und Schere aus.


Die Rückseite wird dann rechts auf rechts (also die schönen Seiten zueinander zeigen lassen) auf das Oberteil des Sets genäht. Näht mit einer Nahtzugabe von 0,7 cm (Nähfüßchenbreite) und denkt daran, eine ca. 10 cm breite Wendeöffnung zu lassen.


Nachdem ihr die Vorder- und Rückseite aufeinander genäht habt, schneidet vor dem Wenden noch die Nahtzugaben zurück. Einen guten Blogartikel zu diesem Thema findet ihr bei Modage. Achtet darauf, nicht versehentlich in die Nähte hinein zu schneiden und schneidet an der Wendeöffnung die Nahtzugaben am besten gar nicht zurück, damit ihr sie nachher leichter nach innen legen könnt.


Beim Wenden des Sets nehmt ihr euch dann ein Essstäbchen zur Hilfe, mit dem ihr die Spitzen des Sterns schön ausformen könnt. Wenn das Set gewendet ist, steckt die Nahtzugaben an der Wendeöffnung nach innen, fixiert das Ganze mit ein paar Stecknadeln und dann wieder ab ans Bügelbrett, um die Kanten glatt zu bügeln! :) Falls ihr Stecknadeln mit Plastikköpfen verwendet, bügelt bitte nicht über die Stecknadelköpfe.



Jetzt ist es bald geschafft. Das Set wird nun noch knappkantig mit einem Gradstich rundherum abgesteppt und dabei wird auch die Wendeöffnung verschlossen. Viel Spaß mit euren neuen Tischsets! :)



Donnerstag, 4. Dezember 2014

Weihnachtlicher "Näh-Quickie": Weihnachtskarten nähen

Auch dieses Jahr sind die Ambitionen, Freunde und Verwandte mit Grußkarten zu Weihnachten zu beglücken wieder groß. Karten kaufen ist langweilig (und teuer), also soll selbst gebastelt werden. Nur wie? Zu kompliziert sollte es nicht sein, denn in der Weihnachtszeit ist die Zeit ja irgendwie immer mega-knapp...

Eine Anleitung für selbstgenähte Valentinskarten in dem tollen Blog Kreativfieber brachte dann die rettende Idee. "Das geht auch mit Weihnachtskarten" habe ich mir gedacht und ein Stück Tonpapier, einen farblich passenden Stoffrest und meine Nähmaschine geschnappt.

Aus dem Stoffrest habe ich zuerst mit einem Markierstift einen Tannenbaum ausgemalt und ihn dann ausgeschnitten. Das Prinzip geht natürlich auch mit Sternen, Sternschnuppen, Schneeflocken, Kerzen - oder was einem sonst noch weihnachtliches einfällt.

Dann habe ich das Tonpapier entsprechend zurecht geschnitten. Passt dabei auf, dass ihr beides nicht mit derselben Schere macht, denn von meiner Schwiegermama habe ich gelernt, dass Stoffscheren stumpf werden, wenn man damit Papier schneidet. :)




Die Nähmaschine mit einem Garn in einer Kontrastfarbe bestückt und auf einem Papierrest schnell Stichlänge, Fadenspannung und Füßchendruck ausprobiert. Dann habe ich mit einem Kantenfuß den Tannenbaum auf dem Papier festgenäht. Wenn man mag, kann man nach einer "Runde" aufhören, ich habe allerdings den Baum dreimal umrundet.


Die Nähte habe ich, anders als beim Nähen mit Stoff, nicht verriegelt und abgeschnitten, sondern ich habe die Fadenenden mit einer Nadel auf die Rückseite der Karte gezogen, verknotet und dann abgeschnitten.


Das Ganze hat so gut funktioniert, dass ich danach die Karte noch mit einem Zickzackstich am oberen und unteren Rand verschönert habe. Direkt auf dem Papier zu nähen fand ich allerdings etwas schwieriger, als auf dem Stoff. "Vernäher" sind durch die Löcher auf dem Papier natürlich sofort zu sehen - also war hier Konzentration gefragt.


Zu guter Letzt habe ich die Karte auf ein Stück stabilen Karton geklebt - auf die Rückseite kommen meine Weihnachtsgrüße. Das ging wirlich schnell! Von dem Ergebnis bin ich echt angetan - das war auf jeden Fall nicht die letzte selbstgenähte Karte!




Donnerstag, 27. November 2014

Weihnachtssterne mal anders

Schon vor Monaten bin ich auf der Recherche danach, was ich denn zu Weihnachten so Schönes nähen könnte, auf diese Anleitung der Zeitschrift "Living At Home" für Patchwork-Sterne als Tischsets gestoßen. Da wir grundsätzlich das Problem haben, nie genug passende Tischsets zu haben, wenn Besuch da ist, landeten die Sets umgehend auf meiner "Näh-Todo-Liste".

Die passenden Stoffe zu finden, war nicht ganz einfach, aber dank Stoffe Hemmers in Osterholz-Scharmbeck hatte ich sie dann vor ein paar Wochen zusammen. Das Volumenvlies zum Unterfüttern der Sets hatte ich mir schon vorher beim Stoffmarkt Hastedt besorgt.




Nachdem ich die Vorlage für die Tischsets ausgedruckt hatte, kam sie mir ziemlich klein vor - das würde höchstens für einen Dessertteller reichen. Also habe ich die Vorlage schrittweise vergrößert, bis sie schließlich die passende Größe für unsere Teller hatte.

Wer sich diesen Prozess sparen möchte, findet hier meine Vorlage zum ausdrucken. Ich habe mir aus Karton eine entsprechende Schablone erstellt, so ist das Markieren und Zuschneiden etwas einfacher.

Bei meinen ersten Versuchen mit dem Rollschneider hatte ich allerdings das Problem, dass meine Schablone immer kleiner wurde, da ich versehentlich mit dem Rollschneider an den Rändern "herumgeschnitzt" habe. Deshalb - und auch um die Klinge des Rollschneiders etwas zu schonen - bin ich dann dazu übergegangen, die Schablone auf den Stoff zu legen und dann mit einem Lineal und dem Rollschneider die Kanten abzufahren.


Beim Zusammennähen der einzelnen Rauten für die Vorderseite bin ich so vorgegangen, dass habe ich zunächst je drei Rauten zusammengenäht. Dann habe ich die zwei Sternhälften zusammengesetzt. So ist es einfacher, die Spitzen der Rauten in der Mitte genau aneinander auszurichten. 

Abweichend von der Anleitung habe ich außerdem die Nahtzugaben nicht auseinandergebügelt, sondern jeweils zu einer Seite gebügelt. Ich finde, das so die Nahtzugaben besser liegen und es später auch einfacher ist, das Volumenvlies aufzubügeln. Wenn man unterschiedlich helle Stoffe verwendet, sollte man immer zur Seite des dunkleren Stoffes bügeln, damit nichts durchscheint. In meinem Fall waren die Stoffe gleich hell, also war die Seite egal.

Für die Rückseite habe ich einen braunen Unistoff verwendet und das ganze dann knappkantig mit roten Garn im Zickzack-Stich abgesteppt. Das Ergebnis sind ein paar coole Weihnachtstischset in rustikaler Landhaus-Optik. ;) So sehen sie aus:


Falls man diesen Stil nicht so gerne mag, kann man natürlich mit anderen Stoffen für die Sets auch eine ganz andere Optik erzielen, z. B. mit einem glänzenden Baumwollpopeline. Um die Sets etwas feiner wirken zu lassen, würde ich sie dann eher als Wendesets nähen und die Wendeöffnung von Hand schließen oder rund herum das Set knappkantig mit einem Gradstich absteppen.

Sonntag, 23. November 2014

Neues Werkzeug

Heute konnte ich endlich mein neues "Werkzeug", das letzte Woche gekommen ist, ausprobieren: einen Rollschneider für Stoff.


Eigentlich dachte ich ja bisher "Sowas brauch' ich nicht" und habe tapfer mit der Schere zugeschnitten.  Nachdem aber mein letztes Projekt (mehr dazu in den nächsten Tagen) anfangs doch etwas krumm und schief war und ich auf http://blog.bernina.com/de/2014/07/patch-und-quiltkurs-fuer-anfaenger-2/ eine gut gemachte Anleitung für das Zuschneiden mit dem Rollschneider gesehen habe, habe ich mir aber schließlich doch einen bestellt.

Heute habe ich dann festgestellt,  dass 
a) so ein Rollschneider den Stoff schneidet wie Butter und 
b) dass die Arbeit damit etwas Übungssache ist.

In den nächsten Tagen werde ich also fleißig weiter mit dem Rollschneider trainieren und dann auch zeigen, was dabei rausgekommen ist. :)

Donnerstag, 20. November 2014

Wie ich (wieder) zum Nähen gekommen bin

In dem ersten "richtigen" Post in meinem neuen Blog möchte ich gerne davon berichten, wie ich eigentlich mit Nähen angefangen habe. Das Problem dabei ist allerdings, dass ich das gar nicht mehr so genau weiß. Ich bin zwar noch nicht gerade uralt, aber immerhin schon so alt, dass meine ersten Nähversuche doch schon etwas länger her sind.

Meine Mama hat früher für meinen Bruder und mich echt viel genäht: Klamotten für uns, Klamotten für unsere Kuscheltiere, Gardinen für unsere Zimmer und so weiter und so fort. Auf einer gelben Nähmaschine von Privileg.Ich glaube, es war eine Privileg Topstar, aber sicher bin ich nicht.

Irgendwann - es muss so im frühen Teenageralter gewesen sein - wollte ich dann auch mal was nähen. Also habe ich tapfer den Kampf mit der für heutige Verhältnisse archaischen Maschine aufgenommen und ein kurzes Kleid, ein Top mit Wasserfallausschnitt, einen kurzen Rock und eine "Schlabberhose" für zu Hause produziert (Kleid, Top und Rock liegen heute noch in den hintersten Ecken meines Kleiderschrankes, weil ich es nicht übers Herz bringe, die mittlerweile viel zu klein gewordenen Kleidungsstücke zu entsorgen). Das garn- und stoff-fressende Monster (die Maschine! NICHT meine Mama!) hat aber bald dafür gesorgt, dass ich die Lust am Nähen schnell wieder verlor.

Ungefähr 16 Jahre später bekam ich dann von der Mutter meines Freundes ihre alte Nähmaschine (auch eine Privileg!) geschenkt. Da ich mein damaliges Näherlebnis aber immer noch nicht überwunden hatte, landete die Maschine umgehend auf dem Dachboden. Bis vor sechseinhalb Monaten...

Wie so viele andere auch, kam ich dann über ein Kind ganz überraschend wieder zum Nähen. Allerdings nicht über mein eigenes (das gibt es leider noch nicht), sondern über mein Patenkind Marie. Zur Taufe wollten mein Freund und ich der Kleinen Geld schenken. Allerdings fanden wir es blöd, den Eltern einfach stumpf einen Umschlag mit den Scheinchen zu überreichen. Eine schöne Verpackung musste her.

Nach einer kurzen Recherche fand ich dann im Internet die Idee, ein Herz aus Stoff mit einer kleinen Tasche für das Geld zu nehmen. Die Mama meines Patenkindes ist allerdings eine begnadete Selbermacherin, von daher wäre es mir irgendwie zu einfach gewesen, solch ein Herz einfach bei Dawanda zu kaufen... Und da zur gleichen Zeit bei Tchibo gerade niedliche Stoffe im Landhausstil im Angebot waren, schlug ich direkt zu und kramte die Nähmaschine vom dunklen Boden wieder hervor.

Dieses Mal war ich ja vorbereitet: Geduldig verbrachte ich eine gute halbe Stunde damit, die optimale Stichlänge, den Nähfüßchendruck und die Fadenspannung einzustellen. Dank der problemlosen Baumwollstoffe hatte ich es aber dann recht schnell raus und konnte loslegen. 

Und obwohl ich innerlich auf ein erneutes Nähdesaster eingestellt war, machte es dann zu meiner großen Überraschung einfach tierisch Spaß, das Stoffherz für Marie zu nähen. Von dem Ergebnis war ich total begeistert und die Patenkindeltern zum Glück auch. :) So sieht es aus:



Den Schriftzug habe ich vor dem Nähen zuerst mit Bleistift vorsichtig auf den Stoff geschrieben und dann von Hand mit dem sogenannten Rückstich  aufgestickt (eine Mini-Anleitung für den Rückstich findet ihr hier: http://www.lehrerweb.at/materials/sek/we/sticken/rueckstich.html). Das war gar nicht schwierig, macht aber echt was her, wie ich finde.

Das oben erwähnte Täschen für das Geld ist auf Höhe des Namens eingenäht. Das kann man auf dem folgenden Foto hoffentlich noch etwas besser erkennen.



Das Patching für das Stoffherz habe ich mir selbst ausgedacht und mir aus Papier kleine Schablonen gebastelt, um die einzelnen Teile auf die Stoffe zu übertragen.

Oben habe ich noch ein kleines Band zum Aufhängen eingenäht, das man jedoch auf dem Foto nicht sieht.

Heute hängt das Stoffherz als "Namensschild" an der Tür zu Maries Kinderzimmer. Wenn ich bei ihr zu Besuch bin, bin ich bei dem Anblick immer wieder stolz auf meinen "Näh-Wiedereinstieg" und freue mich, dass ich über sie so ein tolles neues Hobby entdeckt habe.




Warum denn bloß...

...ein Nähblog??? 

Tja, wenn man so wie ich gerne näht und gerne schreibt, ist ein Nähblog ja irgendwie die logische Konsequenz. Also starte ich ab heute einfach einen. 

Ich bin gespannt
a) auf meine Disziplin öfter mal neue Inhalte zu bloggen und
b) auf eure Kommentare.

In dem Sinne: Viel Spaß beim Lesen und Bilder gucken! :)